Hallo meine Lieben,
in meinem heutigen Beitrag geht es um Vorlesungen. Der Beitrag richtet sich an alle Studierenden aber vor allem an alle Erstis, denn als ich einer war, war die Frage, ob nicht verpflichtende Vorlesungen nötig und sinnvoll sind, ein Dauerthema bei uns im Kurs. Die einen gehen aufgrund mangelnder Konzentrationsfähigkeit zu keiner einzigen Vorlesung, und die anderen zwingen sich jedes Mal auf die Bank aus Angst vor einem schlechten Gewissen.
Das Problem, welches ich in vielen Vorlesungen sehe, ist der Frontalunterricht. Meistens stellt sich der Professor vor die Studenten und liest die Folien ab oder erzählt etwas dazu ohne die Studentinnen mit einzubeziehen. Einige werden jetzt vielleicht sagen, dass es ja auch Seminare gibt, wo dann mit uns interagiert kann. Das stimmt einerseits, aber ich finde, dass das typische Vorlesungsmodell veraltet ist und es keinen großen Lerneffekt hat. Nach 30 Minuten schweift man ab, fängt an zu kritzeln und wird durch den verdunkelten Saal auch noch müde und träge. Doch an dieser Stelle kommt das große "ausser". Ich persönlich schweife nämlich auch ab AUSSER der/die ProfessorIn stellt Fragen in die Runde, um die StudentInnen mit einzubeziehen. So gerät man nämlich aus lauter Angst befragt zu werden in einen kleinen Panikmodus und fängt an über das Thema nachzudenken. So vertieft sich das erlernte und es wird nicht so leicht wieder vergessen. Im Vergleich zu einem stinknormalen Frontalunterricht bleibt bei mir zumindest dann viel mehr hängen.
Ich gehe zu Anfang des Semesters mindestens einmal auch zu jeder nicht verpflichtenden Vorlesung und mache mir ein Bild. Ist es nur eintöniger Frontalunterricht, bei dem ich trotz meiner Anstrengung zuzuhören immer wieder abschweife und am Ende 1 1/2 Stunden wertvoller Lernzeit verschwendet habe, so gehe ich zukünftig nicht mehr hin. Bietet der/ die ProfessorIn jedoch einen interaktiven und interessant gestalteten Vortrag so entscheide ich mich diese Vorlesung jedes Mal zu besuchen.
Anfangs hatte ich wie viele andere ein schlechtes Gewissen, wenn ich nicht zu jeder Vorlesung gegangen bin. Mittlerweile vertraue ich meinem Einschätzungsvermögen und nutze die Zeit lieber, um alleine zu lernen. Es braucht Zeit zu verstehen, dass man kein schlechter Student ist nur weil man nicht alle Vorlesungen besucht. Es ist völlig in Ordnung, den Stoff nur zu Hause oder in der Bib zu lernen. Damit kann auch ich persönlich viel mehr anfangen, wenn die Vorlesung mich nicht wirklich überzeugt.
Um auf den Titel meines Beitrags zurück zu kommen kann ich abschließend sagen: Vorlesungen sind dann sinnvoll, wenn man einen wirklichen Lerneffekt empfindet und am Ende sagen kann, dass man etwas mitgenommen hat. Natürlich muss das jeder für sich selbst entscheiden und ich berichte hier lediglich von meinen eigenen Erfahrungen und Meinungen. Ich möchte euch nur gerne ans Herz legen, euch von niemanden einreden zu lassen, dass eure Lernstruktur nicht die richtige sei. Jeder Mensch hat seinen eigenen Weg zu lernen. Es gibt kein richtig oder falsch. Mit der Zeit entwickelt jeder seine eigenen Methoden diesen riesen Berg an Wissen zu verinnerlichen.
Vielleicht kann sich ja der ein oder andere in diesem Beitrag erkennen. Mich würde es wirklich interessieren wie ihr zu dem Thema steht, also schreibt mir doch gerne einen Kommentar! Ich wünsche euch noch eine schöne Woche und bleibt gesund. Eure Jojo <3
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