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Gendermedizin - kurz und knackig

Was ist Gendermedizin? Die Gendermedizin bezeichnet einen bestimmten Teil der Humanmedizin, welche sich mit den biologischen Unterschieden von Frauen und Männern befasst. Sie erforscht die Auswirkungen von Krankheiten und ihren Behandlungen auf das männliche und weibliche Geschlecht.


Warum ist Gendermedizin bzw. Geschlechterspezifische Medizin so wichtig?

Nicht nur beim Herzinfarkt, sondern auch bei zahlreichen anderen Erkrankungen zeigen Frauen und Männer unterschiedliche Symptome und reagieren anders auf pharmakologische und invasive Therapien. Im Folgenden habe ich euch ein paar Beispiele zusammengefasst:


Pharmakologie: Nebenwirkungen von Medikamenten sind bei Frauen um 30 % höher. Das liegt daran, dass 70-80% der Medikamente und Krankheiten an Männern untersucht werden. Was ist der Grund dafür? Im Gegensatz zu Frauen haben Männer kein Periode und keine so großen hormonellen Schwankungen, weshalb es bei ihnen einfacher ist Medikamente und Krankheiten zu erforschen. Zudem kommt, dass die Körpergröße und der genetische Aufbau sich bei Männern und Frauen deutlich unterscheiden—> Medikamente werden deshalb unterschiedlich verstoffwechselt.


Profitieren auch Männer von Geschlechterspezifischer Medizin?

Ja! Depressionen äußern sich bei Männern anders als bei Frauen. Bei Ihnen haben Aggressionen und Alkohol -und Drogenkonsum in der Äußerung vorrang wohingegen sie sich bei Frauen unter anderem durch Traurigkeit, Abgeschlagenheit und Antriebslosigkeit äußern. Wenn man aber die Fragebögen ändert und die typischen Symptome der Männer mit aufnimmt, entdeckt man bei Männern ebenso viele Depressionen wie bei Frauen.

Autoimmunerkrankungen: Frauen erkranken häufiger an Autoimmunerkrankungen als Männer. Eine Rolle hierbei spielen unter Anderem die Genetik als auch die Hormone.


Herzerkrankungen: Frauen und Männer bekommen in unterschiedlichem Alter verschiedene Arten von Herzerkrankungen mit oft anderen Symptomen. Während Männer öfter im 6ten Lebensjahrzehnt an KHK erkranken passiert dies bei Frauen vorwiegend im 7ten Lebensjahrzehnt. Zudem gibt es Unterschiede in Risikofaktoren: Bluthochdruck verursacht bei Frauen häufiger Schlaganfälle und Herzinsuffizienz als bei Männern und Diabetes stellt für Frauen ein höheres Risiko für KHK da.


Unterschiede der Symptome am Beispiel des Herzinfarktes: Die häufigsten Symptome eines Herzinfarkts bei Frauen und Männern sind Schmerzen, Druckgefühl und Unwohlsein im Brustraum. Dies sind jedoch nicht immer die vorrangigen Symptome. Frauen mit einem Herzinfarkt haben nicht immer Brustschmerzen, aber häufig auch andere Symptome wie z.B.:

- Unwohlsein im Bereich von Nacken, Kiefer, Schultern, oberem Rücken oder Bauch

- Atemnot

- Schmerzen in einem oder beiden Armen

- Übelkeit oder Erbrechen

- Schwitzen

- Benommenheit oder Schwindel

- Unerklärliche Müdigkeit


Ich hoffe ich konnte euch einen kurzen und knackigen Einblick in die Gendermedizin geben und warum diese so wichtig ist. Falls euch das Thema interessiert findet ihr auf den unten genannten Quellen weitere Informationen.


Eure J O J O



Quellen: Ärzteblatt, IKK classic, dgesgm

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